Mein Lebenshaus

Zunächst habe ich ein Grundgerüst - MICH

Ich suche mir ein Grundstück. Ich brauche eins auf festem, sicheren Boden.
ich möchte darauf ein Haus bauen, mein Lebenshaus.
Da, ich habe es gefunden.
Jetzt brauche ich Material um mein Haus aufzubauen.
Ich gehe auf die Suche nach Material, dies erweitert mein Grundgerüst - meine Familie, Freunde, Bekannte -- zunächst meine Schulausbildung, meine Berufsausbildung, dann meine berufliche Tätigkeit.
Ich zeichne einen Grundriss und teile mein Haus in einzelne Räume auf.
Ich fange an aufzubauen.
Man ist das anstrengend, so Steine sind doch ganz schön schwer und ich bekomme Rückenschmerzen. Hin und wieder fällt mir doch noch so ein blöder Stein auf meinen Fuß. Ich hebe ihn wieder auf, nicht ohne über den Schmerz zu schimpfen, setze ihn wieder an seine Position in meinem Grundgerüst.
Ich baue weiter, mein Haus braucht auch Fenster und Türen. Die sind ganz wichtig, denn sonst kann ich nicht hineingehen einzelne Räume betreten. Durch die Fenster scheint Licht in jeden Raum, macht sie hell.
Zunächst verlege ich in jedem Raum Leitungen, damit er Strom hat um seine Funktion zu erfüllen - meine Gesundheit. Da muss ich ganz schön viel klopfen, Kabel und Verbindungen um manche Ecke, an mancher Decke hoch leiten. Dafür brauche ich einige Male Hilfe.

Innenausstattung, die braucht jeder Raum ganz individuell für sich.
Ich betrete einen Raum, sehe mich darin um, mache mich mit ihm vertraut und beginne mit der Inneneinrichtung.
Ich stelle meine Möbel auf, manche von ihnen installiere ich fest in den Wänden meines Grundgerüstes - meine Familie - dazu muss ich manches Loch in die Wand bohren, das kostet Kraft.
Andere Möbel kann ich wiederrum frei im Raum aufstellen, so daß ich sie hin und her bewegen kann, gerade wie ich es bauche und es mir gefällt - meine Freunde und Bekannten -
Oh, ich merke auch das ist oft nicht so einfach, denn es gibt Möbel, die sind schwer und ich brauche auch hier Kraft um sie an ihren Ort zu stellen.
Nun beginnne ich mit der Dekoration der einzelnen Räume. Auch das ist individuell.
In einigen Räumen ist es ganz klar was ich dafür benötige um mich darin wohl, zuhause,angekommen zu fühlen.
Bei manchen Räumen suche ich erst und überlege wie ich sie ausgestalte. Ich stelle hin, hänge auf, räume ein und verändere wieder bis der Raum behaglich ist.

So, mein Haus ist endlich fertig. Ich kann darin wohnen und meinen Tagesablauf beginnen.
Ich schaue aus meinen Fenstern und sehe viele andere Häuser, Wege die zu Ihnen führen, Straßen, die mich mit ihnen verbinden. Ich schaue in den Himmel und sehe bei Tag die Sonne die Wolken, den Regen, aber auch den Regenbogen, bei Nacht die Sterne und den Mond.
Ich öffne ein Fenster rieche, gute und weniger angenehme Düfte, ich lausche und höre die Laute der Tiere, der Natur und stelle auch fest wie laut es da draussen ist.
Nun gut, ich kann das Fenster wieder schliessen und mich in meine Räume zurück ziehen.



Das Wetter umspielt auch mein Haus.
Die Sonne scheint und wärmt die Mauern, Winde streifen es, es regnet, es schneit, aber meine Mauern sind stark und fest.
Doch es kann auch mal einen Sturm geben, ein Unwetter, Einflüße von aussen denen meine Mauern und meiner Installation nicht standhalten können, die sie beschädigen und manchmal so heftig, dass mein Grundgerüst ins Wanken gerät. Es kann auch sein, daß ein Orkan einen meiner Räume komplett zerstört.
Ich erstelle eine weitere Zeichnung, Räume fallen weg, manche Räume belasse ich so, andere gestalte ich um, wieder andere sind neu hinzu gekommen. Ich beginne mein Haus erneut aufzubauen, an einem anderen Ort.
Stein für Stein, einige Räume lassen sich ganz einfach aufbauen und gestalten, bei anderen benötige ich ebenso viel Kraft wie bei meinem ersten Aufbau, aber auch mein neues Haus ist irgendwann fertig und ich kann es beziehen und darin leben.

Ich wünsche dir, dass du dein Lebenshaus auf einem festen Fundament, mit gutem Material aufbaust und dafür genügend Kraft hast.
Kraft um auch jeden Raum zu gestalten und in ihm Energie zu tanken.

Ich wünsche dir, dass du wenn du dein Fenster öffnest und aus ihm blickst, die Schönheit der Erde wahrnimst und erkennst, aber auch weisst, dass du jederzeit dein Fenster wieder schliessen kannst.

Ich wünsche dir, dass kein Unwetter und kein Sturm dein Lebenshaus je so erschüttern, daß du es nicht mehr aufbauen kannst.
Und wenn du meinst, dass es gar nicht mehr geht erinnere dich.
Es gibt immer einen Teil deines Grundgerüstes, welcher nicht verloren geht, das bist DU.
Es liegt an dir, wieviel Stabilität du deinem Grundgerüst gibst.